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Am Samstag, den 26. September 2020, wurde ich und drei weitere Mitstudenten durch den Hwst. H. Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB in der Hauskapelle des Collegium Willibaldinum, dem Priesterseminar in Eichstätt, mit dem Akolythendienst beauftragt.

Diese liturgische Feier ist eine wichtige Wegmarke auf dem Weg zum Weihealtar, bei der ich am Beginn des Gottesdienstes namentlich aufgerufen wurde und meine Bereitschaft zu diesem Dienst mit dem Ruf „Hier bin ich“ bekundete. Nach der Verkündigung des Evangeliums und der Homilie sprach der Hwst. H. Bischof ein Segensgebet über mich und überreichte mir eine gefüllte Hostienschale und ein Gefäß mit Wein, wobei er sprach: „Empfange die Schale mit dem Brot (und das Gefäß mit dem Wein) für die Feier der Eucharistie. Lebe so, daß du würdig bist, beim Tisch des Herrn der Kirche zu dienen.“[1] Dieser Text deutet beim genauen Lesen bzw. Hinhören bereits den Dienst des Akolythen. So darf ich nun künftig als außerordentlicher Spender der Eucharistie, beim Austeilen der Krankenkommunion sowie bei der Eucharistischen Anbetung zum Einsatz kommen. Außerdem ist es jetzt möglich, dem Priester oder Diakon beim Reinigen und Zusammenstellen der liturgischen Gefäße zu helfen.

Man übernimmt also auf dem Weg zum Priestertum weitere Verantwortung. Damit aber dieser nächste Schritt nicht nur äußerlich gegangen wird, habe ich gleichzeitig versprochen, mich zu bemühen, das Wesen und den Sinngehalt des Gottesdienstes immer mehr zu erfassen, „um mich täglich ganz Gott darzubringen und allen beim Gottesdienst ein Beispiel der Würde und Ehrfurcht zu geben“[2] sowie „in steter und echter Liebe dem Mystischen Leib Christi, dem Gottesvolk, vor allem den Schwachen und Kranken, verbunden zu sein“[3].

Das bisher Gesagte zeigt, dass die Aufgabe eines Akolythen vor allem im Dienst an der Eucharistie, die Quelle und Höhepunkt allen kirchlichen Lebens ist, besteht. Genau hier kommt das große Ziel zum Tragen, Christus immer ähnlicher zu werden, indem man „hinter Christus“ geht, also ihm nachfolgt. Denn Christus geht immer schon voraus, dorthin, wo Einsamkeit ist und seine Liebe am dringendsten gebraucht wird. Im Kern beschreibt diese Beauftragung wie jeder kirchlicher Dienst die Aufgabe christlichen Lebens schlechthin. Wir alle sind durch die Taufe dazu berufen, Christus nachzufolgen, damit unser ganzes Leben Ausdruck seiner Nähe und Liebe zu mir selbst und zu den Mitmenschen wird. Denke ich über dieses wunderbare Vertrauen Gottes in uns und die Schönheit eines solchen Weges nach, stellt sich mir doch manchmal die Frage: Warum wird diese Lebensweise so oft verkannt und abgelehnt? Es liegt an uns, die wir Christus in der Eucharistie empfangen, ihn in die Welt zu tragen, um ein Beispiel der christlichen Botschaft zu werden und so Zeugen zu sein, die in anderen die Sehnsucht nach Gott erwecken! Nicht umsonst bedeutet das griechische Wort „Akolyth“, „Nachfolger“ oder „Begleiter“.

Nach der Heilige Messe gab es ein feierliches Abendessen in der Seminargemeinschaft, das sich aufgrund der Corona-Pandemie ungewohnt, aber nicht weniger schön gestaltete.

Ich möchte mich abschließend sehr herzlich für Ihre Gebete sowie Ihre Unterstützung auf meinem Weg mit einem großen „Vergelt's Gott!“ bedanken und bitte Sie, meinen Weg auch weiterhin zu begleiten. Es tut gut zu wissen, dass die Heimat hinter mir steht und mich auf dem langen Weg der Ausbildung mitträgt! Dann kann ich wirklich einstimmen in die Zeilen der Tageslesung aus dem Buch Kohelet während der Feier der Beauftragung: „Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, sei heiteren Herzens in deinen frühen Jahren! Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt, zu dem, was deine Augen vor sich sehen.“ (Koh 11,9)

Bleiben Sie behütet und gesund!  Im Gebet verbunden!

Ihr Timo Amrehn

1 Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes, hrsg. im Auftrag der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-)Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich, Luxemburg und Straßburg, Bd. III, ²1994, S. 27.

2  Apostolisches Schreiben Pauls VI., Motuproprio Ministeria quaedam, Acta Apostolicae Sedis LXIV, 15. August 1972, VI.

3 Ebd.

Wir gratulieren unserem Priesteramtskandidaten Timo Amrehn zur Beauftragung und wollen ihn weiterhin im Gebet auf dem Weg zur Priesterweihe begleiten.

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